Skip to main content
Für Menschen mit Behinderung

Lebenshäuser
Samariterstiftung

Für Menschen mit Behinderung

Lebenshäuser
Samariterstiftung

Lebens-
qualität

Im Jahr 1964 übernahm die gemeinnützige Samariterstiftung in Neresheim das „Haus am Sohl“, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Die Gebäude waren in die Jahre gekommen und aufgrund der Raumgrößen und -anordnungen nicht mehr zukunftsfähig. Ersatzneubauten, die die Anforderungen der Heimbauverordnung des Landes Baden-Württemberg erfüllten, wurden dringend benötigt.
Bei der Neustrukturierung des Standortes hat die Stiftung den Fokus auf die Nachhaltigkeit der Gebäude gelegt.

Ausgangssituation

Die Wohn- und Lebensqualität sollte in den neuen Gebäuden durch kleingliedrigere Strukturen verbessert werden.

Projektiert wurde deshalb ein Gebäudekomplex mit verschiedenen Funktionsbereichen und einer Realisierung in zwei Bauabschnitten. Der erste, bereits fertiggestellte Bauabschnitt, umfasst zwei Wohngebäude (16 und 24 Plätze) mit 1,5-Zimmer-Apartments und Wohngemeinschaften für zwei bis sechs Bewohner:innen.
Zwischen den Wohngebäuden befindet sich eine Tagesbetreuung für Senior:innen mit Behinderung.

2. Bauabschnitt

Im zweiten Bauabschnitt werden eine Werkstatt mit Mensa (54 Plätze) sowie eine Förder- und Betreuungseinrichtung für Menschen mit hohem Behinderungsgrad (12 Plätze) realisiert.

Auf dem Werkstatthaus wird eine große PV-Anlage installiert. Wegen der Einspeiseverordnung ist sie aktuell auf knapp 100 Kilowatt-Peak (kWp) begrenzt, das entspricht etwa 100 000 Kilowattstunden pro Jahr. Langfristig soll die Anlage jedoch mehr Energie erzeugen, als vor Ort verbraucht wird. Die Bilanz umfasst dabei sowohl die Energie für den Gebäudebetrieb als auch für den Nutzerstrom. Ziel ist ein klimapositiver Betrieb, der die grauen Emissionen rückwirkend ausgleicht, so dass die Gebäude nach einem ungefähren Zeitraum von 50 Jahren, auch in der Konstruktion klimaneutral sind.

Ressourcen-
schützende
Bauweise

Eine klimaschonende Bauweise startet bei Planungsbeginn. Ein großer Hebel bei der Reduktion der „grauen Emissionen“ sind die Auswahl der (energiearmen) Baustoffe und die Reduktion von Masse bei Gründung, Fassade oder Gebäudestruktur

Keep it simple

Die neuen Gebäude der Samariterstiftung sind deshalb in einer Holzbeton-Hybridkonstruktion erstellt. Holz reduziert nicht nur den Einsatz von grauer Energie, es trägt mit seiner Fähigkeit, CO2 zu speichern, zusätzlich zu einer deutlichen Verringerung der Emissionen bei. Die vorgefertigten Außenwände sind hochdämmende Holzrahmenwände, das Grundgerüst besteht aus rückbaubaren Holzrahmenbauelementen, die an Betondecken gehängt wurden. Dadurch ließ sich der Rohbau vereinfachen und die Bauzeit verkürzen. Möglichst viele Trennwände wurden in Trockenbauweise ausgeführt, sodass eine Flexibilität im Grundriss gewährleistet ist. So kann auf geänderte Anforderungen in der Zukunft reagiert und die Nutzungszeit verlängert werden.

    Low Tech
    und
    Beton

    Die Emissionen, die ein Gebäudebetrieb verursacht, lassen sich mit einem Low-Tech-Konzept verringern. Beton wird als Speichermasse eingesetzt und regelt dadurch die Temperatur in den Innenräumen. Die Betondecken und -wände speichern bei hohen Temperaturen tagsüber die Wärme, die durch die kühle Nachtlüftung wieder abgeführt wird. Mit dieser passiven Strategie ist der thermische Komfort im Gebäude sehr gut und eine aktive, wartungs- und kostenintensive Kühlung nicht notwendig.
    Beheizt werden die Neubauten – und künftig auch die Bestandsbauten – mit einer Pelletsheizung und Heizkörpern, die die Zuluft im Winter vorwärmen. Die Abluft der Gebäude wird auf dem Dach gesammelt, ihre Wärme mittels einer Abluftwärmepumpe zurückgewonnen und den Gebäuden wieder zugeführt.

    Hanglage
    geschickt
    nutzen

    Das Grundstück der Samariterstiftung befindet sich an einem Südhang. Im Gegensatz zu den Vorgängerbauten verlaufen die Gebäude nun parallel zu den Höhenlinien.

    Durch die geschickte Anbindung der ein- bis dreigeschossigen Häuser auf unterschiedlichen Ebenen gelangen Menschen mit Behinderung nun barrierefrei und selbstständig in alle Gebäude und
    von allen Stockwerken ins Freie.

    Starke Aussichten

    Die Gemeinschaftsbereiche der Wohnungen liegen  überwiegend an den Gebäudeecken und besitzen vorgelagerte Balkone nach Süden hin. Von dort aus und aus den meisten Zimmern haben die Bewohner:innen einen wunderschönen Blick zur berühmten Klosterkirche Neresheim

    Lebenshäuser Samariterstiftung

    1. Standort
      Neresheim
    2. Fertigstellung
      2024
    3. Bauherrschaft
      Samariterstiftung
    4. 1. Bauabschnitt
      2 Wohngebäude und Tagesbetreuung für Senior*innen mit Behinderung
    5. 2. Bauabschnitt ab 2025
      Werkstatt, Mensa, Förder- und Betreuungseinrichtung für Menschen mit hohem Behinderungsgrad

    L/A Team

    • Martin Carmona, Helen Deli, Karin Dischinger-Hänle, Hendrik Dörflinger, Thomas Gehring, Stefan Hannebaum, Carmen Jochim, Frederik Neukamm, Daniel Straub, Markus Schwope

    Fotografie

    • Valentin Schmied

    Fachplanende

    • Energieplanung
      Transsolar Energietechnik, München
    • Geologie
      Geotechnik, Aalen
    • Vermessung
      G+H Ingenieurteam, Giengen an der Brenz
    • Statik
      rg-ingenieure, Ellwangen
    • Prüfstatik
      IB Forster, Schwäbisch Gmünd
    • Bauphysik
      IB Weidlich, Aalen
    • Elektro
      Arthur Lange Elektroplanung, Crailsheim
    • HLS
      Claus Dvoracek - CD Gebäude- u. Umwelttechnik, Kirchberg an der Jagst
    • Brandschutz
      Brandschutz Bohnert, Heidenheim
    • SiGeKo
      Dipl. Ing. Oliver Frick, Aalen
    • EnEV
      Energent AG, Bayreuth
    • Aufzugsplanung
      IB Jürgen Rössig, Rottenburg