Garagen-Aufstockung
am Waldrand
Garagen-Aufstockung
am Waldrand
Heimat
Das Forsthaus am Braunenberg ist das ehemalige Zuhause der Bauherrin. Es steht am Waldrand, die Aussicht macht neidisch und der Alltagstrubel ist weit weg. Der Wunsch wieder in der alten Heimat sesshaft zu werden, überrascht deshalb nicht. Baurechtlich war ein Neubau auf dem Grundstück nicht möglich. Als Glücksfall erwies sich deshalb eine bereits bestehende Dreier-Garage, die in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise aufgestockt wurde.
Neuer Kern
Während eine der drei Garagen weiterhin genutzt wird, wurden die anderen beiden umfunktioniert. Dort befinden sich nun neben dem Technikraum der Eingangs- und Arbeitsbereich.
In den Bestand integriert wurde ein Sichtbeton-Kern, der sich über 2 Stockwerke erstreckt und der mehrere Funktionen innehat:
- im EG umschließt er das Bad
- seine integrierte Treppe führt ins OG
- dort gliedert er den ansonsten offenen Wohn-Ess-Koch-Bereich in verschiedene Raumzonen
- Küchen-Einbauschränke und Holz-Sitznische sind ebenfalls in den Betonkern integriert
Energie
Haus
Die sommerliche Kühlung des Hauses geschieht passiv, d.h. ohne Einsatz von Energie.
Im Sommer speichert der Betonkern tagsüber die Wärme und kompensiert dadurch das geringere Wärmespeichervermögen des Holzbaues. Nachts ermöglichen Lüftungsfenster im EG und OG, sowie Dachflächenfenster direkt am First über der offenen Treppe eine natürliche Nachtauskühlung. Dies geschieht rein unter Ausnutzung der natürlichen Thermik.
Durch den Anschluss an die bestehende Holzheizung des alten Försterhauses, konnte auf den Einbau einer neuen Heizungsanlage verzichtet werden. Die PV-Anlage produziert übers Jahr gesehen mehr Strom als benötigt wird.
Die Jury würdigt besonders den Prozess, die Eigenschaften des Bestands und der Umgebung in einfacher und nicht abgeschlossener Form aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Auf sympathische Art wird das Einfamilienhaus nicht als neue Setzung und Abgrenzung, sondern als integraler Teil der Umwelt interpretiert.
«schwäbische
Mann
Häuser am Waldrand müssen besondere statische Anforderungen erfüllen: die Dachkonstruktion muss auch umstürzenden Bäumen standhalten. Diese Funktion übernehmen der Betonkern sowie die entlang der verglasten Südfassade angeordneten Fachwerkverbände "schwäbischer Mann".
Das nach Westen auskragende Obergeschoss schützt den Eingangs- und Außenbereich im EG. Gleichzeitig entsteht ausreichend Platz für eine nach Südwest orientierten Loggia mit beeindruckender Aussicht.
Garagen-Aufstockung am Waldrand
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StandortAalen
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Fertigstellung2023
L/A Team
- Frank Weinschenk, Stefan Hannebaum
Fotografie
- Valentin Schmied
Presse/Veröffentlichungen
- Häuser mit Zukunft. Individuell, flexibel, nachhaltig,
Prestel Verlag / von Bettina Hintze - Puristisches Refugium am Waldrand
Stuttgarter Zeitung & Stuttgarter Nachrichten/ Artikel von Tomo Pavlovic
Fachplanende
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